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Vorhersage von Ersatzteilbedarfen mit Hilfe von Clusteringverfahren

Forecasting Spare Parts Demand With Clustering Approaches

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HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Vorhersage des Ersatzteilbedarfs für den Zeitraum nach Produktionsende ist ein zentrales Thema des Supply Chain Managements. Ziel ist es dabei, die Kosten für Lagerung, Transport und Entsorgung sowie die Kapitalbindung zu senken. Gleichzeitig soll durch beständige Verfügbarkeit die Kundenzufriedenheit aufrechterhalten werden. In diesem Artikel wird eine verschachtelte Vorgehensweise von Clustering- und Klassifikationsmethoden entwickelt, um Muster in den Stamm- und Verbrauchsdaten eines großen Hausgeräteherstellers zu finden. Durch dieses geschachtelte Vorgehen ist es letztlich möglich, auf Grundlage größtenteils unvollständiger Daten von 1985 bis 2017, Vorhersagemethoden anzuwenden. Hierbei werden verschiedene Clustering-Methoden mit unterschiedlichen Distanzmaßen und Parameterkalibrierungen miteinander kombiniert, um Produkte hinsichtlich der Ähnlichkeit ihrer (i) Stammdaten und (ii) Verbrauchsmuster zu gruppieren. Diese Cluster werden verwendet, um auf Grundlage ähnlicher früherer Produkte Vorhersagen für aktuelle und zukünftige Produkte zu konstruieren, für die nur geringe Verbrauchsdaten existieren. Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass dieses geschachtelte Vorgehen die Prognosegüte im Vergleich zu dem in der Praxis genutzten Verfahren erheblich steigert.

Abstract

Predicting spare parts demand for the time period after production has ceased is a central issue in supply chain management in order to reduce costs in terms of storage, transportation, disposal, finance and to maintain a desired level of customer satisfaction. This paper proposes a nested workflow of clustering and classification methods to find patterns in a large dataset of master and consumption data from a big manufacturer of household goods from 1985–2017 that allow for the application of nonlinear forecasting approaches in the case of largely incomplete data. More specifically, we apply different clustering methodologies with varying distance measures and parameter calibrations to determine products that share similarities in terms of (i) master data and (ii) consumption patterns. We use these clusters to construct predictions for “new” products where historical data is scarce using the data from similar (older) products for which more data is already available. Our results indicate that this step-wise approach of combining clustering and classification methods with nonlinear prediction approaches yields significantly better forecasting results than a baseline model and improves the spare parts planning and controlling process.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Notes

  1. Die Croston-Methode bestimmt zwei Faktoren „Nachfrage“ und „Zeit zwischen den Nachfragen“ und setzt diese ins Verhältnis, sodass ein linearer mittlerer erwarteter Nachfragewert für mehrere Zeitperioden entsteht.

  2. Eine ABC-Klassifizierung gibt an, welche Ersatzteile am stärksten zum Umsatz eines Unternehmens beitragen (A) und welche am wenigsten (C).

  3. Für ein besseres Verständnis sei auf folgende Notation hingewiesen: Subskripte C = complete (vollständig), I = incomplete (unvollständig), T = total (gesamter Datensatz); Superskripte m = Master data (Stammdaten), d = Demand data (Verbrauchsdaten).

  4. Aufgrund bestehender Geheimhaltungsvereinbarungen sind wir nicht in der Lage, die Daten zu veröffentlichen und eingeschränkt in Bezug auf die Informationen, die wir zu den Daten zur Verfügung stellen können (z. B. zusammenfassende Statistiken etc.).

  5. Milligan und Cooper (1985) beispielsweise gibt eine Übersicht über Methoden zum Schätzen der Anzahl der Cluster.

  6. Hierbei ist zu beachten, dass andere Modellierungsansätze möglich sind. Da der Schwerpunkt dieses Artikels jedoch auf der Entwicklung des verschachtelten Clustering-Workflows aus Abschn. 2 liegt, wird auf einen detaillierten Vergleich der Modellierung der Nachfragekurven verzichtet. Die entsprechenden Ergebnisse sind auf Anfrage erhältlich.

  7. Engl.: Mean Absolute Percentage Error. Dieses Maß beschreibt die Prognosegüte durch eine prozentuale Abweichung der prognostizierten zu den beobachteten Werten.

Literatur

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Funding

This work was supported by the Bavarian Ministry of Economic Affairs, Infrastructure, Transportation and Technology through the Center for Analytics – Data – Applications (ADA-Center) within the framework of “BAYERN DIGITAL II”.

Danksagung

Wir möchten uns recht herzlich bei Philipp Gölzer, Hans-Georg Zimmermann, Stefan Recknagel, Philipp Kanitz, Hannes Bettschnitt, Bernd Bischl, Sebastian Pokutta, Andreas Bärmann, Oskar Schneider, Oliver Schaer und Sarah Van der Auweraer für Ihre wertvollen Kommentare und Anregungen bedanken sowie bei Benedikt Sonnleitner für seine ausgezeichnete Unterstützung.

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Menden, C., Mehringer, J., Martin, A. et al. Vorhersage von Ersatzteilbedarfen mit Hilfe von Clusteringverfahren. HMD 56, 1000–1016 (2019). https://doi.org/10.1365/s40702-019-00532-7

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