Werbung
Werbung

Hackathon: Einfach mal herumspinnen

Ein Hackathon ist kein abgedunkelter Raum voller Computerspezialisten und Hacker, die versuchen, das neue Facebook zu entwerfen, Kapuzen-Pullover tragen und sich ausschließlich von Koffein und Fast Food ernähren. Es handelt sich dabei vielmehr um ein modernes Konzept, bei dem Innovationen entstehen, Lösungen erarbeitet oder Produkte entworfen werden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf einer lockeren Atmosphäre und großer Kreativität. Immer mehr Unternehmen nutzen Hackathons, die im besten Fall dabei helfen, die Konkurrenz auszustechen und die eigenen Mitarbeiter gleichzeitig zu motivieren. Wir erklären, was ein Hackathon ist, wie ein solcher funktioniert und warum es auch in Ihrem Unternehmen Hackathons geben sollte…



Hackathon: Einfach mal herumspinnen

Was ist ein Hackathon?

Die Begriff ist eine Zusammensetzung der Worte Hack und Marathon, was treffend die ursprüngliche Idee hinter dem Konzept eines Hackathons zeigt. Anfangs war es ein Event, dass sich ausschließlich auf Soft- und Hardwareentwicklung bezog. Programmierer, Techniker, Computer-Interessierte, Ingenieure und Software-Entwickler waren die erste Zielgruppe des klassischen Hackathons. Als erster Hackathon wird die JavaOne Konferenz genannt, die bereits 1999 stattfand.

Doch keine Sorge, Hackathons haben sich seit den Anfängen weiterentwickelt und sind längst nicht mehr nur für Hacker und IT-Spezialisten gedacht. Vielmehr wird der Grundgedanke genutzt, um gemeinsam im Team kreative Lösungsansätze und neue Ideen zu entwickeln.

Ein klassischer Hackathon dauert zwischen 24 und 48 Stunden, die ganz im Zeichen eines bestimmten Themas oder einer Fragestellung stehen. Die Teilnehmer finden sich in Gruppen zusammen und nutzen die vorgegebene Zeit, um zunächst Ideen zu generieren und anschließend Prototypen von Produkten zu entwickeln.

Der Hackathon ist dabei viel weniger förmlich als die tägliche Arbeit im Büro. Das Event soll ungezwungen sein, Spaß machen und kreative Gedanken fördern. Keine Einschränkungen, stattdessen viel Raum, um sich selbst zu entfalten. Dazu gibt es meist jede Menge Essen und Getränke, die vom Veranstalter des Hackathons zur Verfügung gestellt werden, um für das leibliche Wohl der Teilnehmer zu sorgen.

Mit guter Stimmung und lockerer Atmosphäre soll ein Hackathon dazu einladen, gemeinsam mit Kollegen (auch aus anderen Abteilungen) außerhalb der klassischen Büro- und Arbeitsbedingungen aktiv zu werden und sich über das normale Maß hinaus einzubringen. Wichtig dabei ist, dass es außerhalb des Themas keine weiteren Vorgaben für die Projekte gibt. Jeder kann vollkommen frei, unvoreingenommen, kreativ oder manchmal auch völlig abgedreht sein. Nur so kommen die unterschiedlichsten Ergebnisse zustande.

Zum Ende eines jeden Hackathons werden genau diese Ergebnisse dann vor einer Jury präsentiert. Diese kann aus Experten zum Thema, anderen Kollegen oder auch aus Führungskräften und Managern des Unternehmens bestehen. Bewertet werden dabei nicht nur der direkte Nutzen, den die Produkte und Ideen für das Unternehmen haben können. Auch der Einfallsreichtum und die Abschlusspräsentation fließen in die Wertung ein.

Als Ansporn und Motivation, sich wirklich ins Zeug zu legen, winken dem Gewinner meist Geldpreise, doch auch andere Belohnungen sind möglich. Dabei stehen zum Teil enorme Summen im Raum, so werden in Amerika teilweise mehrere Hunderttausend Dollar für das Gewinnerprojekt eines Hackathon ausgeschrieben.

Der Ablauf eines Hackathon

Ein Hackathon soll locker und gemütlich sein, erfordert aber dennoch eine Menge Organisation und frühzeitige Planung. Es muss eine geeignete Location gefunden werden, es braucht Verpflegung (meist in Form eines Budgets, modern sind aber auch Food Trucks, die Teilnehmer vor Ort versorgen), natürlich ein passendes Thema und eine Mindestanzahl an Teilnehmer, ohne die das gesamte Event nicht funktionieren kann.

Unternehmen sollten deshalb intern ordentlich die Werbetrommel rühren, Mitarbeiter gezielt einladen und motivieren, am Hackathon teilzunehmen. Ist die Planung erst einmal abgeschlossen und der Termin des Hackathons steht an, folgt der Ablauf der Veranstaltungen meist einem sehr ähnlichen Schema:

  • Begrüßung. Obligatorisch für einen Hackathon ist die anfängliche Begrüßung durch den Veranstalter oder Führungskräfte des Unternehmens. Dazu gehört ein Dank an alle Teilnehmer und eine kurze Begründung, warum das Event organisiert wurde.
  • Themenvorstellung. Der erste wirkliche Abschnitt des Hackathons beginnt mit der Themenvorstellung. Welchem Bereich widmen sich die Teilnehmer? Was ist die Fragestellung? Welches Problem soll gelöst werden?
  • Ideenfindung. Im Anschluss haben die Teilnehmer Zeit, Ihre Ideen zu sammeln und diese vorzubereiten. Die Teams haben sich dabei entweder bereits im Vorfeld gemeinsam angemeldet oder können sich nun in kleinen Gruppen zusammenfinden, die gemeinsam ein Projekt erarbeiten wollen.
  • Ausarbeitung. Nun beginnt der wirkliche Hackathon. Abhängig davon, für wie lange dieser angesetzt ist, haben die Teilnehmer Zeit, Ihre Ideen in die Tat umzusetzen,
    Gedanken zu verwirklichen und Produkte auszuarbeiten. Bei Hackathons von mehreren Tagen sollte entsprechend für die Unterbringung und ausreichend Schlafplätze gesorgt werden, auch wenn einige Teilnehmer Schlaf bei diesen Events für überbewertet halten.
  • Präsentation. Ist die Zeit abgelaufen, werden alle Produkte und Ideen vor der Jury präsentiert. Dabei kann es sich um eine Präsentation im kleinen Rahmen handeln,
    die nur für die Jury stattfindet – spannend kann aber auch sein, alle Teilnehmer dabei zu haben, um so sehen, wie kreativ die anderen Teams waren und welche unterschiedlichen Konzepte dabei entstanden sind.
  • Preisverleihung. Zu guter Letzt findet dann noch die Preisverleihung statt, bei der die besten Teilnehmer für Ihre Idee und Umsetzung geehrt werden.
Anzeige

Warum auch Sie einen Hackathon im Unternehmen brauchen

Hackathons erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit und liegen voll im Trend. Längst sind es nicht mehr nur junge und moderne Startups oder Unternehmen im Silicon Valley, die Hackathons organisieren und ihre Mitarbeiter dazu einladen, einfach mal herumzuspinnen und kreative Ideen zu entwickeln.

Nicht nur globale Konzerne oder Unternehmen der Technologie-Industrie profitieren von einem Hackathon. Auch für kleinere Unternehmen kann es durchaus sinnvoll sein, einen Hackathon zu organisieren. Sollte das Thema bei Ihnen noch nie aufgekommen sein, können Sie auch selbst den Vorschlag machen. Wir zeigen Ihnen, warum sich ein Hackathon für Mitarbeiter in jedem Fall lohnt:

  • Sie können Ihre Ideen einbringen.

    Im Arbeitsalltag selbst bleibt oft viel zu wenig Zeit, um wirklich kreativ zu werden. Es fehlt schlichtweg die Zeit, um sich mit ungewöhnlichen Lösungen oder Vorschlägen zu beschäftigen. Alles läuft immer strikt nach Plan und die ToDo Listen sind restlos gefüllt.

    Beim Hackathon können Sie endlich all das umsetzen, was Ihnen schon lange im Kopf herumschwebt. Viele Mitarbeiter haben ganz unterschiedliche Ideen, wie Probleme gelöst werden könnten oder welche Innovation die Arbeit erleichtern und verbessern würde – es fehlte bisher nur die Chance, diese vorzubringen und zu realisieren.


  • Sie blicken über Ihren Tellerrand hinaus.

    Kollegen aus anderen Abteilungen kennen viele Arbeitnehmer nur vom Telefon oder durch E-Mails. Das kann oft zu Frustration führen, da unterschiedliche Sichtweisen aufeinanderprallen. Oft fehlt das Verständnis, wie der andere arbeitet, welche Ziele er verfolgt und welche Vorstellungen er mitbringt.

    Durch einen Hackathon in Ihrem Unternehmen können Sie ganz gezielt mit Mitarbeitern aus anderen Abteilungen zusammenarbeiten. Nicht nur über Umwege, sondern direkt in einem gemeinsamen Team.
    Das ist sicherlich auch eine Herausforderung, ermöglicht Ihnen aber auch, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken. Wie geht eine andere Abteilung an Probleme heran? Welche Vorteile bringt das? Und was können Sie von einander lernen?

    Der Nutzen geht dabei weit über die Zeit des Hackathons hinaus, da Sie in Zukunft besser verstehen, wie andere Abteilungen reagieren und so können Sie Ihre Zusammenarbeit langfristig verbessern.


  • Sie knüpfen wertvolle Kontakte.

    Ein großes Netzwerk bietet viele Vorteile. Bei einem Hackathon kommen Sie mit vielen neuen Menschen in Kontakt, die Sie im Arbeitsalltag vielleicht niemals kennengelernt hätten. Plötzlich sitzen Sie gemeinsam mit einem Projektleiter, einem Programmierer, einem Designer, einem Marketingexperten und einer Führungskraft des mittleren Managements zusammen und suchen gemeinsame Ideen und Lösungen.


  • Sie lernen Ideen und Konzepte schnell umzusetzen.

    Bei einem Hackathon können Sie auch eine Menge für Ihre eigene Arbeitsweise lernen. Die Zeit ist knapp und trotzdem sollen am Ende Ergebnisse entstehen, die präsentiert werden können. Funktionierende Produkte innerhalb eines Tages zu entwerfen und herzustellen ist kein Kinderspiel.

    Bei einem Hackathon lernen Sie, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ein Projekt wirklich voranzubringen. Für Trödelei und unproduktive Nebensächlichkeiten bleibt schlichtweg keine Zeit. Einmal verinnerlicht, können Sie dies auch im normalen Job für sich nutzen.

[Bildnachweis: GaudiLab by Shutterstock.com]

Anzeige