Ideen-Pitches für Forschungsvorhaben in den Bereichen Optik, Photonik und Biophotonik

DIHP schreibt Forschungsbudgets als Ideen-Katalysator aus

Der Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) will innovative Forschungsvorhaben am Standort Thüringen fördern. Das erfolgreiche Projekt am Jenaer Beutenberg wurde nun um vier neue Partner erweitert. Am 23. Mai lädt das neue Konsortium Ideenteams, Start-Ups und KMU ein, ihre innovativen Vorhaben zu präsentieren. Zu gewinnen gibt es Forschungsbudgets für Anwendungen von Optik und Photonik, z.B. in der Biophotonik. Anmeldeschluss ist der 15. Mai.

Deutschland und Thüringen können nur durch überzeugende Innovationen und neue Ideen ihre Rolle in der Region sowie ihre Technologieführerschaft erhalten. Entscheidend ist hierfür der Transfer exzellenter Forschung in nutzbare Anwendungen. Dieser Transfer erfolgt insbesondere durch (Aus-)Gründungen aus der Forschung – sogenannte High-Tech-Start-ups.

In Relation zur Einwohnerzahl ist der Freistaat Thüringen schon heute Spitzenreiter bei High-Tech-Start-ups in Deutschland. Die Jungunternehmen SPACEOPTIX GmbH, Quantum Optics Jena GmbH und Robust AO GmbH sind dafür gute Beispiele. Sie alle sind erfolgreich am Markt tätig, stammen aus dem »Optical Valley« Jena, gewannen zahlreiche Preise – u.a. den Innovationspreis Thüringen, den Gründerpreis Thüringen, die Technologieförderung von getstarted2gether – und schafften es so in den letzten Jahren regelmäßig in die Liste der TOP50-Startups, herausgegeben von der F.A.Z. Gruppe. Zudem konnten sie mehrere Millionen Euro zur Finanzierung ihrer unternehmerischen Aktivitäten von privaten Geldgebern und Banken akquirieren.

Doch noch eine wesentliche Gemeinsamkeit haben die drei Unternehmen: Sie alle machten ihre ersten unternehmerischen Schritte bei den Ideen-Pitches des Digital Innovation Hub Photonics (DIHP). Hier gewannen sie attraktive Budgets, um mit ihren Ideen erste Schritte zu gehen.

Ideen-Pitches 2022: Forschungsbudgets als Ideen-Katalysator 

Um noch mehr Ideengeber und Gründungsinteressierte auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu fördern, lädt der DIHP am 23. Mai erneut zu seinem traditionellen Ideen-Pitch ein. Das Format richtet sich insbesondere an all jene Ideen, bei denen photonische Technologien den Kern einer möglichen Produktentwicklung ausmachen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ihre Ideen einzureichen!

Die interessantesten eingereichten Ideen können später in fünf exzellenten Forschungsinstituten in Jena weiterentwickelt werden:

  • Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT),
  • Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI),
  • Helmholtz-Institut Jena (HI-J),
  • Abbe Center of Photonics (ACP) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena und
  • Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik (Fraunhofer IOF).

»Der DIHP und die Form der Pitches sind in Deutschland einzigartig.«, erläutert der Initiator und Leiter des Konsortialprojekts, Dr. Sebastian Händschke. Über die Möglichkeiten der Pitches fährt er fort:  »Wir erleichtern es damit externen Ideenteams, mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen zusammen zu arbeiten. Auch die Quote anschließender Firmengründungen ist erfreulich hoch, wobei die Pitches ein erster Test für die Teams sind. Teilnehmende der vergangenen Jahre profitierten sehr durch das Feedback, die Jury freute sich über sehr interessante Projekte zur Begutachtung und selbst für Bewerber, die nicht erfolgreich waren, können wir am Jenaer Beutenberg-Campus und darüber hinaus spannende Kontakte vermitteln. Der enge Austausch ist für alle Seiten – Gründungsinteressierte, Institute und weitere Partner – hilfreich. Die überregionalen Bewerbungen, u.a. aus Berlin, der Schweiz und Italien zeigen, welche Reichweite wir mit dem DIHP und dem Standort Thüringen haben.«

2021 holte sich Spectō Srl., ein Mailander Start-up den ersten Platz. Teams aus Thüringen folgten auf den Plätzen zwei und drei.

DIHP – ein in Deutschland einzigartiges Konsortium zur Transferförderung

Mit den DIHP-Ideen-Pitches 2022 wird das aus den genannten Forschungseinrichtungen bestehende neue Konsortium nun operativ. Bei der aktuellen Ausschreibungsrunde, die bis Mitte Mai laufen wird, können sich interessierte Ideenteams bewerben. Egal, ob Studierende, Promovierende, Forschende oder Angestellte eines Wirtschaftsunternehmens – das Angebot richtet sich an alle, die Unterstützung bei der konzeptionellen und technologischen Umsetzung für eine Projekt- oder Geschäftsidee im Bereich der Photonik benötigen. Durch die enge Einbindung des DIHP in das Leistungszentrum Photonik profitieren die Teilnehmer maßgeblich von den technologischen Kompetenzen der beteiligten Einrichtungen sowie den umfassenden Kenntnissen von Märkten, Zuliefer- und Wertschöpfungsketten und dem bestehenden Netzwerk in den Branchen der Photonik.

Für eine möglichst differenzierte Bewertung der Vorhaben wird die Jury mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen aus Wirtschaft und Wissenschaft besetzt, darunter Unternehmen wie die Carl ZEISS Meditec AG, JENOPTIK AG u.a. Zusätzlich werden Partner des nationalen und regionalen Gründungsökosystems beteiligt, darunter die bm-t beteiligungsmanagement thüringen gmbh, der Fraunhofer Technology Transfer Fund (FTTF), sowie Transferexpertinnen und -experten der beteiligten Institutionen.

Über den DIHP

Der Digital Innovation Hub Photonics (DIHP) ist ein Projekt des Freistaat Thüringen, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG). Mit ihm sollen Gründungen und Ausgründungen in den Bereichen Optik und Photonik am Jenaer Beutenberg-Campus unterstützt werden. Das Projekt begann Anfang 2019 und ist am Leistungszentrum Photonik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF und des Instituts Angewandte Physik IAP der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelt. Weitere Forschungsinstitute am Standort sind assoziiert. Zurzeit werden am DIHP acht Teams in diesen Instituten betreut, wovon bereits sechs eine Firmengründung vollzogen haben. Dabei wird eng mit weiteren Partnern in Mitteldeutschland wie bspw. der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und dem Optonet e.V zusammengearbeitet. In der aktuellen Phase stellt das TMWWDG für das Projekt DIHP bis Ende 2023 eine Fördersumme von rund 1,2 Millionen Euro bereit.

Mittlerweile wurden die Erfahrungen des DIHP auch in einem Schwesterprojekt nach Ilmenau transferiert: Beim iHUB – Innovation Hub Ilmenau findet der Pitch am 18. Mai statt (https://ihub.leistungszentrum-insigna.de/).