Joseph-von-Fraunhofer-Preisträger 2025:
Dr. Thomas Waschkies und Andrea Mroß
(Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP)
Aluminium und seine Verarbeitung gewinnen in Zeiten knapper Ressourcen und strenger Klimaziele zunehmend an Bedeutung. Das Metall gehört mittlerweile zu den strategischen Rohstoffen, ohne die die Klimaneutralität nicht erreicht werden kann: Durch die einzigartige Kombination seiner physikalischen Eigenschaften ist es nach Stahl das am häufigsten verwendete Metall. Gleichzeitig trägt Aluminium erheblich zur Kreislaufwirtschaft bei, da die Herstellung von Sekundäraluminium nur etwa fünf Prozent der Energie benötigt, die für die Gewinnung von neuwertigem Material eingesetzt werden muss.
Innovatives, kostengünstiges Messsystem
Ausschlaggebend für den nachhaltigen und sicheren Einsatz des Metalls ist die Materialqualität, die maßgeblich von der Reinheit der Schmelze beeinflusst wird: Verunreinigungen beeinträchtigen die Werkstoffeigenschaften gravierend und reduzieren die Lebensdauer fertiger Bauteile. Dementsprechend benötigt die Industrie einen kontinuierlichen, schnellen und gleichzeitig verlässlichen Nachweis bereits minimaler Verunreinigungen bei möglichst geringen Kosten. Bislang gab es keine marktgängigen Analysemethoden, um diese industriellen Bedarfe zu erfüllen.
Das von dem Team um Dr. Thomas Waschkies und Andrea Mroß am Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP entwickelte ultraschallbasierte Messsystem »AloX« ist gezielt auf die extremen Anforderungen in Gießereiumgebungen zugeschnitten: Das innovative, kostengünstige und wirtschaftliche Werkzeug erlaubt die schnelle, dauerhafte und präzise Bestimmung des Grades an nichtmetallischen Einschlüssen in Aluminiumschmelzen.
In ihrer Würdigung hebt die Jury insbesondere hervor, das Team habe mit der Anpassung der Ultraschallmesstechnik an die Bedingungen der Schmelze »Neuland betreten«.