Hätte ich mir auch nie träumen lassen, mal eine Anleitung zu verfassen, wie man beim Schach betrügen kann. Aber man wird ja in diesen Wochen überall danach gefragt, selbst von Leuten, die einen Springer als Pferd bezeichnen und sonst eher bei Mühle oder Dame zu Hause sind.

Das Spiel der Könige, das seit 1500 Jahren höchsten Respekt genießt, wird derzeit gewissermaßen von unten aufgerollt, seit der junge Amerikaner Hans Moke Niemann verdächtigt wird, in einer Partie gegen den Schachweltmeister Magnus Carlsen betrogen zu haben. "Schummeln", wie es jetzt in manchen Medienerzeugnissen possierlich heißt, scheint offenbar viel leichter zu sein, als nach allen Regeln der Kunst mattzusetzen.